Heimatfreunde Winterbach
Römische Villen auf der Mechers und vor dem Allenwald
Als die keltischen Treverer (so hieß der keltische Stamm, der damals das nördliche Saarland bewohnte) ihre Toten in der Seiters begruben. hatten die Römer unter Caesar unsere Heimat längst unterworfen. Die neu entstehende gallo-römische Kultur brachte Ordnung und Wohlstand im Schutze der pax romana ‚des Römischen Friedens.
Auch auf der Gemarkung von Winterbach entstanden an sonnigen Hängen ausgedehnte Villenanlagen, die der Latifundie am Fuße des Schaumberges zugeordnet waren. Auf der Mechers wurden immer wieder Funde aus römischer Zeit gemacht: Ziegel. Gefäßscherben, behauene Steine. Als Heinrich Wagner in den 60er Jahren daranging in seinem Garten einen Teich auszubaggern, stieß er auf die Fundamente eines römischen Gebäudes. Straßen und Gärten lassen leider eine systematische Ausgrabung nicht zu. Auch hier gibt ein Sprachrelikt einen deutlichen Hinweis auf die frühere Besiedlung: Mechers kommt von dem lateinischen Wort maceria = Einfriedung oder Mauer.
Eine andere römerzeitliche Villa stand westlich des Allenwaldes. Sie wurde 1829 teilweise ausgegraben Die in der Nahe gefundenen gläsernen Urnen sowie ein goldener Fingerring sind verschollen. Diese Siedlungsstelle liegt nur etwa 200 Meter von den schon genannten hallstattzeitlichen Gräbern vor dem Allenwald entfernt. Als vor einigen Jahren dort ein neuer Pflanzgarten angelegt wurde, schnitt die Planierraupe einen der Grabhügel an und förderte eine große Zahl von Gefäßscherben aus römischer Zeit zutage. Haben die Bewohner der Villa vom Allenwald ihre Toten auf diesem alten Friedhof bestattet? Stand vielleicht eine weitere noch nicht bekannte Villa im Innern des Waldes? Nachbestattungen in alten Gräbern deuten in aller Regel auf eine Besiedlung über viele Jahrhunderte hin.
Römische Gefäße aus Winterbach, rechts: Faltenbecher aus dem Schuleck, links: Schälchen vom Allenwald